Monster Magnet – Greatest Hits

Es hat schon etwas Makabres: Erst werden die Stoner Rocker aus New Jersey nach einem Jahrzehnt von ihrem amerikanischen Label geschasst und dann mit einer vorweihnachtlichen Compilation namens greatest hits geehrt. Macht das Sinn? Eigentlich nicht. Denn ganz abgesehen davon, dass die langhaarigen Wesen um Dave Wyndorf eigentlich keine richtigen Hits hatten („Spacelord“ oder „Negasonic Teenage Warhead“ waren reine Underground-Hymnen), enthält diese greatest HiTs-Zusammenstellung wirklich nichts, was Monster-Magnet-Fans nicht ohnehin schon längst im Plattenschrank stehen haben. Nämlich 16 Tracks aus den letzten vier Alben, die zudem überall zum Nice Price erhältlich sind. Wen also soll das Ganze ansprechen? Etwa neue, junge Konsumenten, denen damit eine Art Einstiegsdroge offeriert werden soll? Aber die hören doch längst Queens Of The Stone Age und finden Dave Wyndorfs Seventies-Beatnik-Look mit Easy-Rider-Brille und kunstvoll gestyltem Goatie allenfalls amüsant. Als Relikt aus einer anderen Zeit. Denn der tonnenschwere, bleierne Rock mit den dröhnenden Riffs, den peitschenden Drums, dem exaltierten Gesang und den starken Anleihen bei Psychedelia, Heavy Metal und Space-Rock ist definitiv ein Kind der frühen neunziger Jahre. Damals war die Musikwelt auf der Suche nach einer neuen Form des Rock, und Monster Magnet boten ein bewusstseinserweiterndes, subversives Stück Jugendkultur, dass zum hemmungslosen Alkohol- und Drogenkonsum, zur Rebellion und zur Totalverweigerung animierte. Eigentlich eine feine Sache. Und doch ist die Generation, die Werke wie spine of GOO, POWERTRIP oder DOPES TO INFINITY liebte, längst woanders – bei Familie, Kindern oder Linkin Park.