Morphine – The Best Of Morphine

Auf die posthumen Alben The Night und Bootleg Detroit folgt jetzt noch der obligatorische Karriererückblick: 16 Tracks der Jahre 1992 bis 1999, die sich als repräsentative Auszüge der fünf Morphine-Studioalben verstehen, sowie unveröffentlichte Stücke und B-Seiten. Ein Werk, das nicht nur Fans ansprechen dürfte, sondern vor allem Neueinsteiger, die noch keinen Überblick über das eigenwillig-geniale Schaffen von Mark Sandman & Co. haben. Der Multiinstrumentalist, der zweisaitigen Bass spielte und sang, war ein echtes Unikat. Genau wie seine Band, die lediglich aus Baritonsaxofonisten und Schlagzeuger bestand. Keine Gitarre, kein Keyboard, kein gar nichts. Und trotzdem schuf Sandman eine unglaublich rhythmische Musik, die unter der Bezeichnung „Low Rock“ firmierte und immer hart am Jazz, am Underground-Rock und am Pop kratzte. Mit treibendem Groove, eingängigen Refrains und dichter Atmosphäre. Das Fundament, auf dem der Mann aus Cambridge tieftraurige Loser-Geschichten zelebrierte. Etwa vom Zocker, der sich in Vegas ruiniert („Have A Lucky Day“), oder der Frau, die man nie kriegt „You Look Like Rain“). Die 16 Tracks haben etwas sehr Cinematographisches. The Best Of Morphine ist das Tor zur Welt der Loser und Junkies, der kehligen Drinks, schnellen Liebe und gesteigerten Hoffnungslosigkeit. Und Sandman lebte seine Songs. Im Juli 1999 erlag er einem Herzinfarkt. www.morphine3.com