Motörhead – No Sleep ‚Til Hammersmith :: Metal
Wer Ende der Siebziger Metal hören wollte, hatte es nicht leicht. Deep Purple waren aufgelöst (und vorher auch nicht mehr das, was sie mal waren), Black Sabbath auf dem besten Weg, zur Lachnummer zu verkommen, die zweite Generation mit Iron Maiden, Judas Priest und Def Leppard nur zweite Wahl, und mit den Amis wollen wir gar nicht erst anfangen. Aber zum Glück gab’s Motörhead, die -wie Kritikerpapst Diedrich Diederichsen einst schrieb-für den Metal das bedeuteten, was die Sex Pistols für den Rock waren. In anderen Worten: für einen gehörigen Kick in den Arsch, die Auflösung festgefahrener Strukturen und die Reduktion aufs Wesentliche sorgten. OVERKILL von 1979 – übrigens eines der zehn besten Alben der siebziger Jahre war die definitve Motörhead-Studioplatte, NO SLEEP ‚TIL HAMMERSMITH von 1981 das Live-Pendant dazu. Lemmy, Fast Eddie und Philthy auf dem Höhepunkt ihres Schaffens. Motörhead live, das war kein Schnickschnack, sondern der wahre Stoff. Kein Gepose, sondern simpler, energiegeladener Rock ’n‘ Roll. Eine Band ohne“Shouter“, sondern mit Lemmy Kilmisters Stimme aus den Untiefen der Hölle. Was NO SLEEP TIL HAMMERSMITH zum Klassiker machte, war das Original-Tracklisting. Elf Stücke, die besten aus den ersten vier Studioalben („Ace Of Spades“, „Stay Clean“, „Overkill“, „Motörhead“, „Bomber“), knackig aneinander gereiht in 40 Minuten Spielzeit. Die Wiederveröffentlichung auf zwei CDs enthält insgesamt 18 (!) Bonustracks aus den beiden Konzerten in Newcastle und Leeds, die der Original-LP zugrunde lagen. Und dabei werden wieder einmal die „Vorteile“ des Mediums CD deutlich, wenn die Spielzeit bis zum Gehtnichtmehr ausgereizt wird. Aus einer stringenten, kompakten LP wird eine zähe Monster-CD mit Längen, Doubletten und zweite Wahl-Tracks, aus einer (5) -LP wird eine (3) Doppel-CD. www.sanctuarygroup.de
Mehr News und Stories