Als die Stones 1964 in Chicagos Chess-Studios aufnahmen, begegnete ihnen erstmals ihr Vorbild Muddy Waters -— der in den geheiligten Blues-Hallen als Hilfsarbeiter die Decke strich. Ironie des Blueser-Schicksals: Durch die Popularität der jungen weißen Epigonen stieg ouch das Interesse an dem Mann, der Jagger und Co. mit dem „Rolling Stone Blues* zu einem Bandnamen verholfen hotte. Waters kehrte dem von ihm miterfundenen Chicago-Stil allerdings den Rücken, statt den elektrischen, urbanen Klöngen widmete er sich Traditionellem -— der Titel „My Home Is In The Delta“ avancierte zum Programm. Ob solo mit der Akustischen oder in Begleitung von Willie Dixon und Buddy Guy. Waters lieferte auf FOLK SIN-GER solide Handwerkskunst, die mitreißende Dynamik seiner „elektrifizierten“ Werke blieb allerdings zugunsten ländlicher Authentizität außen vor. Pluspunkte bleiben zwei Bonustracks und die klanglich perfekte Überspielung der goldbedampften Nobel-CD.