Mudhoney – My Brother The Cow
Wir sind die letzte Grunge-Band, die 1995 noch übriggeblieben ist.“ Das trotzige Bekenntnis ist für Mudhoney im Jahr eins nach Cobain, da Pearl Jam, Soundgarden und Co. längst in höchste Chartshöhen entschwebt sind, und „Grunge“ zum Unwort geworden ist, Programm. Obwohl sie mit ihrem Herkunftsort Seattle die bis vor kurzem wichtigste Voraussetzung für potentielle Megaseller erfüllen und sich bis heute bedeutende Gitarrenlärmer auf Mudhoney als starken Einfluß berufen, scheint das Quartett zum Dasein als ewiger Geheimtip verdammt. Der hitverdächtige Stoff, aus dem die Karohemden der Stone Temple Pilots sind, ist auch der mittlerweile fünfte Longplayer des rüden Vierers nicht. MY BROTHER THE COW klingt nach sieben Jahren Mudhoney noch immer, als sei man eben erst der Garage entsprungen, so naturbelassen, beinahe unproduziert kommen die zwölf Songs daher: Solider Riffrock (‚Generation Spokesmodel‘), drei-Akkorde-Punk (‚F.D.K.‘), der klapprige ‚Crankcase Blues‘, stets dominiert von Steve Turners knarzender, sich immer wieder in Fuzz-Anfällen ergehender Gitarre. Dazu quengelt Mark Arm mit rauher Kehle seine bisweilen etwas naiv wirkenden Lyrics, um sich in regelmäßigen Abständen die Seele aus dem Leib zu brüllen, während im Hintergrund LoFi-Produktion sei Dank- hoffnungslos übersteuert Matt Lukins Saß dahinwummert.
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