Muff Potter – Heute wird gewonnen, bitte.

„Wie viele Lieder braucht die Welt voller langweiliger Tragödien nach immer dem gleichen Plan? Hier kommt eins mehr für unseren Helden und seine unlustigen Komödien in Statusquoten Jahren.“ Die Songs auf heute wirD gewonnen, bitte, erzählen Geschichten, die das Leben schreibt. Die Texte handeln von Liebeskummer, vom Einzelnen und der Welt, von einem Penner am Bahndamm und einer gelangweilten Hausfrau, von Schwermut, Einsamkeit, Schmerz und Hoffnung. Sie klingen jedoch keinesfalls langweilig und erst recht nicht nach immer dem gleichen Plan. Im Gegenteil. Sie sind frei von Pathos, nüchtern und trotzdem packend formuliert. Muff-Potter-Texter Nagel lg. voc] benutzt Wortspielereien und Metaphern, die so ungewöhnlich sind, dass sich ihr Sinn oft erst nach mehrmaligem Hören erschließt. Und gerade dadurch, dass die Texte auf so unkonventionelle Art und Weise lyrisch sind, wirken sie authentisch. heute wird gewonnen, bitte, wirkt reifer und auch persönlicher als die Vorgängeralben. Bleibt nur ein Kritikpunkt, allerdings ein nicht ganz unwesentlicher: die Musik. Hier kann von einer Weiterentwicklung nicht die Rede sein. Die vier Münsterländer schrummeln sich – fast gelangweilt – durch die Songs, es fehlt die Leidenschaft, um die Texte rüberzubringen. Keine Überraschungen, kein Garnichts. Zu lasch, um Punk, zu einfach, um etwas anderes zu Sem.