Nataalie Merchant

„Ich habe die Zukunft des Songwritings gesehen und ihr Name war Natalie Merchant„, wird sich Springsteen-Manager Jon Landau in Abwandlung seines legendären Zitats gedacht haben, als er die ehemalige Sängerin der 10.000 Maniacs unter seine Fittiche nahm. Wie schon bei Bruce läßt der gewiefte Manager Natalie Merchant volle künstlerische Freiheit. Und das tut dem Album gut. Es verströmt die Intimität einer Gedichtlesung. Als könne in nicht allzu ferner Zeit eine ungeheure Melancholie die Zivilisation rammen. Vertonte Poesie wie ‚The Letter‘ und ‚Beloved Wife‘ kommt mit fragilen Arrangements und perlenden E-Piano-Läufen daher, ‚Wonder‘ und ‚lealousy‘ sind die Fortsetzung der 10.000 Maniacs. Am beeindruckendsten jedoch sind Songs wie ‚Seven Years‘ und ‚I May Know The Word‘, die mit baßgeführten Melodien einen unwiderstehlichen Suggestiv-Sog ausüben.