Natalie Merchant

Nach ihren Rollen als TIGER-LILLY und OPHELIA sitzt Natalie Merchant nun mütterlich auf dem Cover ihres dritten Studioalbums. In der Bildsprache der Ex-10000-Maniacs-Musikerin steht der Begriff „Mutter“ natürlich nicht für treu sorgendes Schürzenweibchen, sondern eher für die Reife, mit der die Alternative-Mutti mittlerweile agiert. Folk bleibt Merchants Mutterland, daran wird sich auch nichts ändern; doch die Lady mit der kopfkissenweichen Cowgirlstimme hat sich auf MOTHERLAND von ihrer Hüftsteifheit befreit und badet nun gerne an den warmen Quellen des Soul. Äußeres Zeichen: Gospelsoul-Altmeisterin Mavis Staples ist auf zwei Stücken mit von der Partie; klangliches Zeichen: Merchants Album unterlegt die bekannte, manchmal gar gravitätische Folk-Melancholie mit souliger Geschmeidigkeit, verpackt Gefühlswallungen in Streicherarrangements und verziert die Tracks bisweilen mit mediterranen und orientalischen Arabesken. All das steht MOTHERLAND sehr gut zu Gesicht und macht die Platte zu einem beseelten Werk.

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