New Coat Of Paint – Songs Of Tom Waits :: Würdevoll

Wer als Musiker lange genug im Business ist und eine gewisse Prominenz erreicht hat was ja bisweilen Hand in Hand geht – darf sich schon zu Lebzeiten über ein Tribute-Album freuen. Wer zudem noch einen ausgewachsenen Kultstatus genießt, dem zollt man Tribut auch mal in loser Folge. Tom Waits beispielsweise, dem zu Ehren mit NEW COAT OF PAINT bereits ein zweites Tribute-Werk veröffentlicht wird. Überraschungen bleiben dabei aus: Auf eine Reggae-Version von Johnsburg/Illinois“ oder eine Metal-Interpretation der „Cemetary Polka“ muss man weiterhin vergeblich warten. Die 14 beteiligten Künstler orientieren sich vornehmlich werktreu an Waits’Vorgaben, wobei ein erstaunlich homogenes Werk herauskam – homogener als Tom Waits zwischenzeitlich seine Alben gestaltete. Will heißen: Die coole, bekennerhafte und leicht angeranzte „Verrauchte-Bar-um-halb-vier-Uhrmorgens“-Attitüde von Waits‘ Frühwerk dominiert. Melancholie & Whiskey also, oder wahlweise Piano & Zigarettenspitze, lautet die Devise. Die Exzentrik jener Jahre, in denen Waits SWORDFISHTROMBONES und RAIN DOGS produzierte, hinterlässt keine Spuren. Dafür gibt es eine geschmackvolle Version von „Romeo Is Bleeding“, interpretiert von Dexter Romweber’s Infernal Racket, Eleni Mandells gehauchtes „Muriel“ oder“Whistlin‘ PastThe Graveyard“ von Screamin‘ Jay Hawkins.für den dieser Titel mittlerweile leider eine ganz neue Bedeutung haben dürfte. Von Hawkins und Lydia Lunch („Heartattack And vine“) einmal abgesehen hat das Line-up keine großen Namen zu bieten. Stört aber nicht weiter, denn die relativen Nobodies liefern allesamt einen guten Job ab. Lediglich Preacher Boy („Old Boyfriends“) kann gesanglich nicht vollends überzeugen, was aber beileibe nicht überbewertet werden sollte. Denn alles in allem ist NEW COAT OF PAINT die gelungene Würdigung eines außergewöhnlichen Songwriters.