New Order – International

Die Compilation spielt in der Discografie des Quartetts aus Manchester eine wichtige Rolle. Nicht wenige behaupten, die erste Auflage aus dieser lockeren Reihe [SUBSTANCE, 1987), sei die New Order-Platte, für die man nicht einmal sein letztes… Sie wissen schon. (nein, ich weiß nicht, ehrlich gesagt; der Korrekturleser) 1994 gab es wieder eine Best Of, erweitert um eine „Rest Of“ mit Remixen. In allen genannten Fällen wollte man damit horrende Ausgaben kompensieren, die vorhergehende Album und Maxiproduktionen verschlungen hatten. Wären wir nun ganz gemeine Halunken (sind wir natürlich nicht), dann würden wir feststellen, dass es dieses Mal wieder so ist. Das Comeback mit GET READY war ja nun wirklich gelungen, warf andererseits aber nicht die erwartete Rendite ab. Ob dieses Update da hilft? Aus dem Schaffen vor „Blue Monday“ wird gerade einmal „Ceremony“ vorgeführt. LOW LIFE war nicht nur wegen „Perfect Kiss“ toll, auch „Love Vigilantes“ oder „Subculture“ sind Volltreffer. Die hervorragenden Alben TECHNIQUE und REPUBLIC sind mit nur je einem Track vertreten. Schließlich weiß doch jeder, dass „World In Motion“ (1990) der beste WM-Song seit der Erfindung des Fußballs ist. Dagegen hätte man auf neuere Stücke wie „Crystal“ und „Here To Stay“, so gut sie auch sind, verzichten können. Das Kalkül hinter all dem? New Order sind irgendwo auch die Ahnen des Electroclash, weshalb man sich auf Musik beschränkt hat, die jetzt in diesen Kontext passt (es gibt sogar 12″-Versionen von Arthur „Synthgroove“ Baker zu hören). Nur der Trend zählt. Ein fataler Fehler, denn New Order sind zeitlos. Das hier versammelte Material („Blue Monday“, „Confusion“, „Bizarre Love Triangle“ usw.) wird für sich genommen immer brillant bleiben: (5) normalerweise, aber weil die gewählte Form der Zusammenstellung derart zu wünschen übrig lässt: (3).

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