Nick Cave & The Bad Seeds :: Tender Prey

Schon die vorausgeschickte Single „The Mercy Seat“ kündigte es an: Nick Caves Musik ist zugänglicher geworden. Der Australier hat auf seiner fünften LP alte Besessenheiten über Bord geworfen – oder nur geschickter verpackt? Musikalisch jedenfalls ist dies bei weitem das vielseitigste Album des Sängers und Komponisten, der sich hier nicht scheut, in punkto Arrangements Stilmittel aus den 60er Jahren zu verwenden („Deonna“) und auch aus seiner Schwäche für Schnulzen im Stile von Burt Bacharach keinen Hehl macht – „Slowly Goes The Night“ und „New Morning“ sind typische Beispiele für diese Art von Bar-Melancholie.

Aber das sind nur ein paar ungewohnte Facetten in Nick Caves Musik, die hier so mitreißend und lebendig klingt wie lange nicht mehr. Ein genialer Sänger mit einer exzentrischen Band.