Nicki Racklin :: Madonna And Me
Warum sie? Warum nicht ich? Amüsante Geschichte eines Scheiterns.
„1982 beschloss ich, Popstar zu werden. Ich hatte eine gute Stimme (kräftig, temperamentvoll, nicht zu akrobatisch) und ein Gehör für Melodien …“ sowie ein pumperlgesundes Selbstvertrauen, möchte man den ersten Satz der musikalischen Autobiografie von Nicki Racklin ergänzen, dem der Hinweis auf eine gewichtige Koinzidenz folgt: Gleichzeitig mit Nicki ging damals ein weiteres selbstbewusstes Jungmädel an den Karrierestart-Madonna Louise Veronica Ciccone. Gemeinsam war ihnen eine Art Geburtsorakel: Madonna kam an Elvis‘ Todestag zur Welt (allerdings 19 Jahre früher), Nicki an Marilyn Monroes Geburtstag… die Aussichten, stellt sie selbst fest, waren alles andere als rosig, und doch gelang es einer der beiden,zum meistverkauften Weiblichkeitsprodukt der 80er und 90er zu werden, während die andere sich wie eine Wahnsinnige abstrampelte und doch nicht mehr zustande bekam als einen kurzen „Slot“ als Background Sängerin bei Duran Duran. Nickis Abenteuer sind haarsträubend, verwegen und abwegig, und auch wenn man ihre Verzweiflung förmlich spüren kann, siegen zumindest erzählerisch doch Humor und Einsicht. Was nichts werden soll, das wird eben nichts-da hilft auch ein famoser Brief an Bruce Springsteen nichts. Und immerhin bleibt ein spannender, offenherziger, selbstironischer und witziger Bericht über vorder- und Hintergründe des Musikgeschäfts, über dessen Protagonisten und Strukturen man zudem einiges lernt.
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