Nils Lofgren – Break Away Angel
Beim 1997er Konzertmitschnitt ACOUSTIC LIVE, der ihn ausschließlich an der Akustikgitarre zeigte, ist Nils Lofgren anscheinend auf den Geschmack gekommen. Auf BREAK AWAY ANGEL, seinem ersten Studioalbum als Solist seit sechs Jahren, herrschen jedenfalls auch unverstärkte Gitarren und eher leisere Töne vor. Sollte diese Hinwendung zu ruhigeren Klängen etwa Ausdruck dafür sein, dass der Amerikaner, dem man früher rastlose Verwegenheit nachsagte, mittlerweile auch selbst zu mehr Ruhe gefunden hat? Scheint so, denn in den Texten gibt sich der Songwriter ebenfalls gesetzt und gereift. Der 51-Jährige besingt in „Tears Ain’t Enough“ nachdenklich das Schicksal von Obdachlosen, macht sich in „I Can’t Fly“ Gedanken über die armen Länder der Erde, die auf fremde Hilfe zum Überleben angewiesen sind, und erzählt in der Ballade „Heavens Answer To Blue“ von dem schlechten Gewissen eines Vaters, der keine Zeit findet, sich um sein Kind zu kümmern. Musikalisch hat sich der Gitarrist ebenfalls merklich verändert. Bevorzugte der Mann, der seine Popularität vornehmlich der Sideman-Tätigkeit für Bruce Springsteen und Neil Young verdankt, früher Mainstreamrock ohne Schnörkel, so erlaubt er sich nun auch sanften Folk [„Driftin‘ Man“; co-geschrieben von Lou Reed], Jazz-Anleihen („Love You Most“), Flamenco-Artiges („Seize Love“) und Afropop-Anleihen. („The Hill“).
www.nilslofgren.com
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