Orgy – Vapor Transmission :: Designer Metal

In den Achtziger Jahre hätte man Orgy in eine Schublade mit Gary Numan, Depeche Mode oder OMD gesteckt – ein durchgestyltes Quintett mit futuristischen Outfits und gegelten Fantasiefrisuren, das Rock mit Synth-Pop kombiniert. In der Moderne wirken sie dagegen deplatziert. Und genau das macht sie so cool – zumindest für die Jungs von Korn, die sie für ihr Label „Elementree“ signten und ihnen somit den rechten Karriere-Kick gaben. Das ’97er Debüt CANDYASS spielte Platin ein. Vier Jahre spätererleben Orgy zumindest in den USA eine Bruchlandung: Vapor Transmission verstaubt in den Regalen. Aus gutem Grund: Orgy haben ihren Death-Pop zu einem futuristischen Hokuspokus aufgebläht – flirrende Synthie-Arrangements, fette Gitarren-Salven, treibende Drums und eine Atmosphäre wie im Gefrierfach. Dazu singt Jay Gordon mit dünner Stimme von Aliens, fernen Planeten, Wunderpillen, digitalen Träumen und der kunterbunten Welt des Hightech. Fünf Dressmen, die Image mit Klasse, Technizismus mit Originalität und Coolness mit Qualität verwechseln.

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