Ostbahn – Wann de Musik…/Ostbahn – …Vuabei is
Hat man ja auch eher selten: Ein Rockstar geht freiwillig in Rente, weil seine Arbeit getan ist. Doch, ein veritabler Rockstar – einer von dieser ehrlich-leutseligen Springsteen-Sorte war das Wiener, Verzeihung, Urgestein Willi Resitarits in der Rolle seines Alter Ego Ostbahn Kurti bzw. Kurt Ostbahn seit langem gewesen, ein Botschafter des hochverfeinerten Wiener Schmähs über Österreich und den Weißwurstäquator hinaus. Ins Leben gerufen hatte Resitarits die Kunstfigur des Ostbahn dereinst mit seinem kongenialen Partner und Autoren Günter Brödl, der sämtliche Texte und Konzepte schrieb. Vor drei Jahren starb Brödl, und zum finalen Ostbahn-Jahr 2003, nach dessen Ablauf Resitarits den Kurt nunmehr in Pension schicken wird, gibt es diese beiden Alben: Wann de Musik und Vuabei Is, mit allen bislang unvertonten und unveröffentlichten Texten von Brödl. Die quengelt, nölt, näselt, brummt und röhrt der grandiose Halb-Sänger Ostbahn zur kompetenten Begleitung seiner Kombo (ja, die Band heißt so). Musikalisch bewegt man sich dabei auf einigermaßen abgestecktem Terrain – Rhythm’n’Blues-Rock-Boogie-Country-Jazz-Funk, alles in mehr oder weniger zurückgelehnten Variationen, Coverversionen von Nick Lowe, Willie Nelson, Hank Williams und Wilson Pickett inklusive; Stücke wie das cembaloverzierte, Divine-Comedy-eske „Oide Freind“ gehen da dann schon als „Experimente“ (die Liner Notes) durch -, das aber hübsch klischeefrei, multiinstrumental und abwechlungsfroh beackert wird. Nein, nein, die können das schon, die Herren, wahre Herzensbildung hat halt Bestand. Tschau baba, Herr Kurt, schönen Ruhestand auch.
>>> www.ostbahn.at
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