Panthers – Things Are Strange

„Kick Out The Jörns, Matherfuckers“. MC5 aus Detroit riefen vor dreieinhalb Jahrzehnten zu Ladendiebstahl, Revolution und freier Liebe auf. Für eine Band im Abendrot der Hippie-Tage war das ein ziemlich strammes Programm. MC5 spielten Punk, als es noch keinen Punk gab, ihr Manager John Sinclair gründete die White Panther Party zur Unterstützung der revolutionären Black Panthers und wanderte wegen lächerlicher Drogengeschichten in den Knast. Die Verbindungen zu den radikal-romantischen Panthers von heute sind unschwer zu erkennen, deren Sänger Jayson Green kämpft mit der Apathie dieser Tage:

„You and I don t get ever into fights/We’ve got to try it’s better like that“. Der wuchtige, wütende Rock der Band aus New York tut aber keine Sekunde weh, er borgt sich beim Blues, was dort noch zu borgen ist, dreht schwere Runden in den dunklen Lustgärten von Led Zeppelin und Black Sabbath, so, als wolle er sagen: Eine politische Band muß den Rock nich neu erfinden. Keiner muß das. Trotzdem geht Things Are Strange streckenweise der Drive ab. den man so einem grundsympathischen Unternehmen wünscht, und wenn Jayson Green vom „Rebel In The Back“ singt, ist das schon eher der Versuch eines Selbstgemäldes. Die Panthers rennen erschöpft um die Gitarrenwände herum, die sie selbst produzieren. Vermarkten läßt sich sowas nicht, weiß die Plattenfirma. Daß sie’s trotzdem versucht hat, ist eine schöne Geste. VÖ .22.8.

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