Multitalent und Papercuts-Gründer Jason Quever liefert Indie-Pop ohne Überraschungen, aber mit viel sanftem Säuseln.

Fast 15 Jahre gibt es die Indie-Pop-Formation Papercuts, die hauptsächlich aus Jason Quever besteht, der als Sänger, Songwriter und Produzent fungiert, nun schon. Wo andere bereits das Material für die zweite Best-of zusammenkratzen, wartet die One-Man-+-Band aus San Francisco noch auf den Durchbruch. Vermutlich wird sie das auch weiterhin noch tun müssen.

Denn wirklich überzeugen können sie mit ihrem sechsten Album nicht. Der butterweiche Opener „Still Knocking At The Door“ erinnert an die softeren Ash um die Jahrtausendwende und gibt mit dem anschließenden stärksten Song der Platte, „New Body“, und präzisen Streicher-Elementen ein Versprechen, das der Rest leider nicht zu halten vermag.

Mit nur neun Songs ist LIFE AMONG THE SAVAGES zwar nicht besonders lang, der Unterhaltungswert nimmt aber bereits nach der Hälfte rapide ab. Ideengeber Quever weiß ab und an zu bezaubern und mit seiner hohen Stimme schwebt er über den Arrangements, in denen die Gitarre sitzt und das Schlagzeug seine Momente hat, die aber insgesamt leider zu vorhersehbar bleiben.

So läuft das Album die letzten Stücke irgendwie aus und Quever zieht es langsam irgendwohin – aber weg von den Wilden. Eine schöne Idee, diese akustische Antithese zur beschleunigten Gesellschaft der Wilden. Aber schnell oder langsam, die Welt dreht sich eben auch ohne die Papercuts.