Passport – Garden Of Eden
Nicht erschrecken: Mit einem richtigen Urknall („Big Bang“) bricht Doldinger ins Paradies ein. Das neun Minuten lange Titelstück entwickelt dann, wie Doldinger selber zugibt, „ein naiv-utopisches Bild“, mit Vogelgezwitscher im Morgengrauen und blauäugigem Gesang. Recht hat er sicherlich damit, daß dem Thema „eigentlich eine Oper“ angemessener wäre als diese suitenähnliche Form. Dochehrlich gesagt, so dumm ist die Musik gar nicht, wenn man die Überschriften außer Acht läßt. Da trifft man nämlich das ganze Spektrum von Doldingers Erfindungsgabe und praktischer Musikalität. Interpretiert ist das alles natürlich mit der Erfahrung eines alten Studio- und Bühnenfuchses. Gesang erklingt (von Kevin Mulligan und Kathy Bartney). Noch eine Seltenheit: Doldinger spielt wieder mal Klarinette, außer natürlich Saxophone und Keyboards. Mit verjüngter Mannschaft (bis zu 15 Jahren Unterschied) verträgt Doldinger sich offenbar und hörbar ganz fruchtbar.
Wenig mit dem biblischen Paradies zu tun haben auch die anderen Titelbenennungen: „Snake“, „Gates Of Paradise“, „Dreamware“ und „Good Earth Smile“; in „Smile“ rutschen die Motive sogar ins Schlagerhafte ab. Unbändigen Spaß bereitet dafür der „Children’s Dance“, mit der hüpfenden Fröhlichkeit des Dixieland, aber eben mit Rhythmen und Melodien von heute.
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