Pete Townshend – Live At The House Of Blues
Von allen noch verbliebenen Who-Mitgliedern hat Pete Townshend einfach den meisten Saft. Am 16. August 1998 stellte sich der Gitarrist anläßlich eines Wohltätigkeitskonzertes für sozial benachteiligte Kinder auf eine Bühne in Chicago und entiündete dort mit kleiner Besetzung ein Feuerwerk aus Who-Höhepunkten: Songs wie „Anyway Anyhow Anywhere“, „Won’t Get Fooled Again“ und „You Better You Bet“ entwickeln trotz intimer Unplugged-Besetzung ordentlich Power. Naja – nicht ganz unplugged, denn Townshend malträtiert mit seinem legendären Windmühlenschlag auch die E-Gitarre, während KeyboarderJon Carin die Who-typisch angezerrten Orgel-Sequenzen beisteuert. Dennoch kommt etwa „Magic Bus“ nicht – wie damals bei den Who – als alles überrollende Dampfwalze daher, sondern eher als lässig swingender Shuffle. Apropos „Magic Bus“: Die zweite CD, mit zehn Minuten Spielzeit, offenbart eine weitere Version dieses Klassikers, der dem Original ein Stückchen näher kommt. Zum einen läßt PeteTownshend seine Klampfe dort lauter röhren, und zum zweiten liefert er sich mit Pearl Jam-Sänger Eddie Vedder mitreißende Vokal-Duelle am Mikro. Eine weitere Überraschung garantiert der Canned Heat-Boogie „On The Road Again“, mit dem Townshend seine reduzierte Bühnenshow eröffnet: ein wenig Gitarre und Keyboards, Bluesharp, dazu noch Besenschlagzeug-das war’s. Nun ist es amtlich: Who-Chef PeteTownshend hat noch immer Feuer im Arsch.
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