Placebo :: Without You I’m Nothing
Viva Zwei-Moderator Markus Kavka über...
Ohne dich, Platte, bin ich nichts. Das ist ein Einstieg in die Rezension mit Ansage, ich weiß. Noch an der Tür geklopft, dann reingefallen und dann doch nichts anderes eingefallen. Weil: stimmt halt. Denn man kann zu Musik ein ähnliches Verhältnis wie zu Menschen aufbauen, aber nur, wenn die Musik-Achtung, Pathos-Alarm! – ein Herz hat. Damit Sie, liebe Leser, gleich wissen, wovon ich hier rede: WITHOUT YOU I’M NOTHING steht ganz da oben, zusammen mit EVERYTHING MUST GO von den Manie Street Preachers, OK COMPUTER von Radiohead und URBAN HYMNS von The Verve. Und das, obwohl (oder gerade weil) dieses Album nicht mit einem der gerade namegedroppten vergleichbar ist – textlich wie musikalisch, dafür aber in punkto (kaum beschreibbarer) Größe. Hier ist es nach all den Jahren einer Band gelungen, richtige Helden mit großen Gefühlen zu paaren. Sonic Youth entdecken die Liebe, die Pixies den Schmerz, und Placebo entdecken sich selbst. Keine Frage, schon die erste Platte war prima, ließ aber am Ende des Tages nicht alles raus. Jetzt gibt es unglaublichste Melodien, Besenschlagzeug im Walzertakt, Waberorgel, Blut, Tränen, Songs wie „The Crawl“ oder „My Sweet Prince“ (Brian Molko singt: „Never thought I get any higher/ Never thought you’d fuck with my brain/Never thought all this could expire/Never thought you’d go break the chain“ – uff!) und vieles mehr als Gegengewicht zu stromgitarrengerittener Teenage Angst. Mit ohne Placebo kann man nicht sein. Danke und ab.
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