Police – Ghost In The Machine

Die Platte wurde auf Montserrat eingespielt, einer der „Inseln über dem Winde“. Dort muß das vielzitierte laue Lüftchen geweht haben. GHOST IN THE MACHTNE enthält drei potentielle Hits, „Spirits In The Material World“, „Every Little Thing She Does Is Magic“ (io… io… io…) und „One World“, das wohl Police-typischste Stück. Drei Songs mit ausgeklügelten hook-lines. Viele Dinge können einem das Album verleiden. 1. Auffällig monotones Getrommel von Copeland, auffällig monoton ganze Stücke wie „Too Much Information“ oder „Hungry For You“, abgespult an einem Streifen, ohne Kniff. 2. Überlange Finals, Summers‘ Hintergrund-Soli finden kein Ende. 3. Seichte, platte Stellen, die tatsächlich auch von BJH sein könnten. 4. Stilistischer Mus in „Demolition Man“, einem Titel, der nicht weiß, ob er Tijuana-Sound, Rock, Soul oder sonstwas sein will und letztlich vielleicht besser zu James Last oder Tina Turner passen würde. 5. Überladene Nummern, angefüllt mit viel Blech, viel Synthesizer. Verständlich, daß die Band ihren so prägnanten gewohnten Original-Ton modifizieren möchte; die LP aber spiegelt mehr die Bemühungen dazu wider, denn ein fertiges Resultat. Je erfahrener die Band wird, desto reibungsloser die Musik. Police nun etwa abzuschreiben, wäre falsch. GHOST IN THE MACHINE aber wirkt unbefriedigend, streckenweise sogar ganz einfach nervend. Wie heißt jener Kalauer: „Sie ruderten schon zwei Stunden, doch das Boot war angebunden.“