Pop! Alltag! Wahnsinn!
„Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche „, schrieb F.W. Bernstein 1966 in die „Wahrheit über Arnold Hau‘ hinein, und I das passt auch irgendwie zu Frank Schäfer: Der Musiker, Musikjournalist und Buchautor schreibt nämlich besonders gerne kritisch (und viel!] über Rockmusiker, Pop und Literatur. In kurzen Essays beschreibt er beispielsweise plastisch das neandertalmäßige Publikum eines Provinz-Rockkonzerts, bekennt sich offen zum eigenen Heavy-Metal-Geschmack und doziert über Techno und die „Raving Society . Zwischendurch zeigt Schäfer immer wieder – zum Glück nicht allzu besserwisserisch – seine Kennerschaft der Popliteratur, widmet sich außer Coupland und Bukowski auch weniger bekannten Autoren. Zur Auflockerung hal das „unsachliche Lexikon“ (Untertitel) noch diverse Geschichten und Banalitäten aus dem alltäglichen Leben zu bieten, von A wie Aldi bis Z wie Zähneputzen: persönliche Sichtweisen, Empfindungen, Erlebnisse. So kunterbunt die Themenauswahlvon Frank Schäfer ist, so unstringent ist auch sein Sprachstil: Zwischen deftig-prolligen Sequenzen, blumigsten Metaphern und geballten Fremdwörtertiraden steht oft nur ein Komma. Wer sich mit diesem Stil nicht anfreunden kann, den wird pop! alltag! Wahnsinn! womöglich in letzteren treiben -wer jedoch lediglich unterhaltsame bis geistvolle Lektüre mit starker Musik-Affinität sucht, kommt auf seine Kosten.
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