Quasi – Featuring „„Birds“ :: Viva Zwei-Moderator Markus Kavka über …
Der berühmte Wiener Psychoanalytiker Sigmund Freud hat irgendwann einmal festgestellt, daß Arbeit und Liebe die Prioritäten des Lebens sind. Wo aber bleibt da denn der gute Sam Coomes, seines Zeichens Chefdenker des Duos Quasi? Der nämlich findet beides scheiße – Arbeit und Liebe. Aus seiner Sicht ist das verständlich und sogar mehr als verständlich, quasi. Diese Platte ist nämlich voller Abneigungen gegenüber der Arbeit an sich: Liebe als Arbeit, Arbeit als Liebe sowie voller Abneigungen gegen alle Steuern, die man pekuniär und/oder emotional entrichten muß im Laufe seines Lebens. FEATURING „BIRDS“ erzählt Coomes‘ eigene Geschichte. Unser Held war nämlich früher mal verheiratet mit Janet Weiss, der Drummerin der Kult-Indie-Rocker Sleater-Kinney. Vor ein paar Jahren ließen sich die beiden dann scheiden und spielen jetzt dennoch zusammen als Quasi. Womöglich war Coomes‘ alter Kumpel und Weggefährte Elliott Smith (mit dem er einst zusammen bei der Band Heatmiser spielte) auch noch Trauzeuge damals. M3n sieht also: Fröhlich will das alles hier gar nicht sein. Liebe wird letztendlich als schlechte Gewohnheit akzeptiert, spartanisch instrumentiert (zum Beispiel mit einem Roxichord, einem komischen, verzerrten Cembalo, dazu gibt’s sparsame Gitarren und Janet Weiss’trocken klopfendes Schlagzeug) und textlich subtil demontiert. Sigmund Freud hätte daran seine Freud‘ gehabt, quasi. Aber nun genug der tieffliegenden Wortspielereien. Danke und ab.
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