Quer Geklickt

Es gibt 50 viele Egoshooter auf der Welt, die allein durch ihren Namen schon Verkaufspotenzial genug haben. Doch manchmal ist es gut, aus alten Erfolgsschemata auszubrechen und etwas ganz Neues zu versuchen: Prey ITake 2 Interactive, Xbox360, PC) läuft zwar auf der Doom-Engine, ist aber im Vergleich dazu – im wahrsten Sinne des Wortes – ganz schön außerirdisch. Dieses Spiel setzt alte Gewohnheiten außer Kraft, bringt ein völlig neues, teilweise lebendes Waffen-arsenal aufs Tapet, das mit dem gewohnten Shooterund Sniperbesteck kaum noch etwas gerneinsam hat, verblüfft durch beste Effekte und spannende Twists, setzt neue Mafistäbe im Charakter- und Leveldesign, geht völlig unkonventionell mit dem Tod um und besiegt sogar die Schwerkraft. So findet man sich plötzlich ganz HB-Männchen-artig an der Decke wieder, ohne Choleriker zu sein, schießt mit lebenden Granaten um sich und genießt, dass einem zwischen garstigen Monstern und nicht feindlichen Kreaturen, die aber keineswegs weniger gruselig sind, manchmal der Sinn für oben und unten abhanden kommt. Hervorragend für alle – nur nicht für Menschen, die unter Höhenangst leiden. I5 ) Wer lieber online spielt, als sich ganz allein durch die Level zu schlagen, ist mit Chromehounds (Sega, Xbox 360I sicher gut beraten. Im Mehrspieler-Online-Modus gewinnt das Spiel, das in einem Paralleluniversum angesiedelt ist, in dem die Schlachten zwischen drei verfeindeten Völkern mit den titelspendenden Chromehounds, gigantischen Blech-Mech-Panzern. gefochten werden, ungemein an Tiefe. Das Design der di-cken Kampfmaschinen ist hervorragend, die Kamplszenerie beeindruckend, und tritt man gegen andere an, muss man auch taktisch klug agieren, wenn es um die Aufrüstung der Vehikel geht. Im Einspieler-Modus hingegen kann man bestehen, ohne die Werkstatt auch nur ein einziges Mal von innen gesehen zu haben. Da bleibt dann nur noch das tolle Aussehen bestehen, die Spannung bleibt leider irgendwann auf der Strecke. Das ist ein bisschen schade. I 3,5 I Wer mehr Lust auf niedliche Fabelwesen als auf perfekte Grafik und ordentlich Wumms hat, ist mit Locoroco [Sony, PSP) bestens bedient. Die so genannten LocoRocos sind immer gut drauf – und das, obwohl sie einem Wackelpudding ziemlich ähnlich sehen. Sie rollen und hüpfen singend durch ihre abstrakte, LSD-bunte Welt, fressen zwischendurch allerlei Zeug, werden immer fetter und sind generell sehr zufrieden, wenn sie nicht gerade in Stacheln, Splitter oder Feinde hineinpurzeln. Das Schönste am sehr einfachen und intuitiven Spielprinzip ist, dass man die Viecher nicht direkt steuert, sondern durch Veränderung ihrer Umgebung durch die Level lenkt. LocoRocos halten ohnehin nicht still, also sorgt man durch die richtige Neigung des Untergrundes dafür, dass sie auch dort ankommen, wo man sie haben will. Das funktioniert zwar bequem per Tastendruck, doch kommt man nicht umhin, auch selbst wie ein seekranker Berufsalkoholiker herumzuschwanken, wenn der trällernde Tropf mal nicht adäquat auf die Hilfestellung reagiert. So hat die Umwelt auch etwas vom Spaß.