R.E.M. Document

Nach dem Intermezzo Dead Letter Office nun das von Scott Litt (Katrina & The Waves, Patti Smith etc.) in Nashville produzierte neue R.E.M.-Album: schwerblütig, vergrübelt und selbst bei zaghaft munteren Songs („Exhuming McCarthy“) statisch dicht im Sound.

Seit ihrem ’83er-Debüt Murmur (die Debüt-EP Chronic Town nicht gerechnet) waren R.E.M. so etwas wie ein Aushängeschild der Sparte Gitarren-Rock, doch sie haben mit den folgenden drei, vier Alben Standvermägen bewiesen, wenn auch bis heute die Byrds und der Sixties-US-Punk noch so präsent wie immer sind. Die Stärke von R.E.M. ist ihr bohrend intensiver Sound, zu dem die penetrant charakteristische Stimme von Michael Stipe paßt wie die Klinge zum Messer.

Ein nachdenkliches Album, das nicht gerade Frohsinn erzeugt, aber in seiner melancholischen Gesamtstimmung ganz eigene Reize entfaltet.