R.E.M. – Fables Of Reconstruction
In der langweiligen College-Stadt Athens, Georgia, wo R.E.M. herkommen, kümmert man sich einen Dreck um Mode und Trend. Auch auf dem dritten Album – nach MURMUR und RECKONING. das vor gut einem Jahr zur „Platte des Monats“ avancierte – frönen die vier amerikanischen Freunde ihrem Faible für verschlafene, verquere, überaus melodische Popmusik, deren Wurzeln bis tief in die Sechziger hinabreichen. Pete Bück zupft seine Gitarre bevorzugt in Byrds-Manier: der ineinanderfliessende Lead-Chor-Gesang und die Harmoniefolgen könnten ebenso leicht auf die Burrito Brs., Buffalo Springfield oder die frühen C, S, N & Y zurückgeführt werden. Banjo und Geige sorgen für subtiles Country-Flair.
Joe Boyd, nach dem Produzententeam Easter/Dixon der neue Mann im Kontrollraum, hat mit den raffiniert-einfachen R.E.M.- Farben komplexe Klangbilder gemalt. R.E.M. sind auf verhaltene Weise dynamisch, auf unaufdringliche Weise einfallsreich, sie sind, mit einem Wort, gut.
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