Raffinierte Afro-Grooves :: Jazz-Hopp

Seit dem Debütalbum von 1990 trägt ihr entspannter, jazziger HipHop zahlreiche Früchte. Die afro-amerikanische Saat ging auf, weshalb Q-Tip, Phife, Ali, Shaheed und Jarobi keinen Anlaß sehen, die eingeschlagene Richtung zu korrigieren. Statt dessen folgen sie weiterhin den rhythmisch feinzieselierten Pfaden — ein Stück tiefer in den Dschungel von Jazz und HipHop.

Den drohenden Sample-Overkill umschiffen sie gekonnt mit unaufdringlichen Jazz-Loops, die wohl nicht mal von den Original-Musikern wiedererkannt werden würden. Kein Licht ohne Schatten: Als kleiner Schönheitsfehler ihres dritten Albums entpuppt sich die Gleichförmigkeit der Grooves. Ein verzeihliches Manko, denn immerhin brilliert jeder Song mit Ausgewogenheit, emotionaler Wärme und klanglicher Raffinesse. Obskure Geräusche, das Knistern einer alten Single gehören ebenso zum Effekt-Repertoire, wie ein Stoccato-Saxophon sowie Hammond- und Baß-Klänge, die sich um ihre eigene Achse zu drehen scheinen („Sucka Nigga“).

Textlich beschäftigen sich A Tribe Called Quest mit dem wechselhaften Alltag ihres HipHop-Umfelds: In Wechselreimen erzählen sie von der Straße, von Jazzclubs, von sich und ihren Problemen, von fehlgeleiteten Kids und schmierigen „Candy“-Rappern. Ein bißchen Eigenlob ist auch dabei, wenn von der nächsten Party die Rede ist, und wie man das Publikum dabei in Hochstimmung versetzen wird. Daß sie es können, haben sie natürlich längst bewiesen.