Ragga Twins – Ragga Twins Step out

Jetzt, wo sogar schon Rebel-MC-Zusammenstellungen erscheinen, ist es allerhöchste Zeit für diese Retrospektive der Ragga Hardcore Twins, die locker als Paten des kompletten UK-Dancehall-Betriebs der letzten 20 Jahre firmieren können. Gegen den domestizierten Sphärensound, den die Dubstep-Szene (Burial, Benga) heute hervorbringt, klingen die Tracks der Brüder David und Trevor Destouche immer noch bizarr, lärmend und ein bisschen gruahhh. Eine rohe Mixtur aus Reggae und HipHop. Genauer: aus den Basslines und Vocals des Reggae und den Breakbeats, die im Labor des Produzententeams Shut Up And Dance einen Turbo erhalten. Die Ragga Twins hatten sich in den i98oern als MCs des Nord-Londoner Unity Reggae Soundsystems einen Namen gemacht, aber erst im Verein mit P) und Smiley (Shut Up And Dance) erreichen sie Rave-Qualitäten. Mit einem Sound, der den ersten Ausblick auf das bietet, was später zum amtlichen Dancefloor-Style mit Euro-Karriere wird: Jungle- step out ist ein Best-Of aus dieser Hochphase (1990-1992), enthält Rave-Hits von „Spliffhead/Illegal“ bis zu „Wipe The Needle/Juggling“. 1992 markierte eine Bruchstelle, Shut Up And Dance verloren einen Rechtsstreit wegen diverser ungeklärter Samples, die Ragga Twins tauchten bei EMI unter. Das war’s mit der Glaubwürdigkeit. Die Themen der Stunde und der Straße finden wir in ihren Tracks derfrühen 90er: Thatcher-Depression, Obdachlosigkeit und die „Hard Drugs“, die auf den Partys kursierten. Immer noch aktuell, das Ragga-Ministerium informiert: Vermeiden Sieden Gebrauch von harten Drogen auf Raves!

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