Ramones :: It’s alive 1974-1996
Gabba, gabba, hey: Die üppige Live-Chronik der Punk-Helden.
„The Ultimate Live“ DVD verspricht das Cover vollmundig und übertreibt tatsächlich nicht. Über 2000 Konzerte gab das New Yorker Quartett in verschiedenen Besetzungen rund um den Globus zwischen 1974 bis 1996. Und so tummeln sich auf zwei DVDs satte 119 Titel mit 71 Songs aus 33 Auftritten in 13 Ländern. Davon sind die meisten Club-Gigs oder Hallen-Konzerte, aber auch einige Open-Air-Shows. Festival-Gastspiele, TV-Auftritte, drei Videoclips und diverse Interviews. Über mehr als vier Stunden gnadenlose Energie, die sich nach Joey Ramones obligatorischem Einzählen „One, Two, Three. Four“ stets auf Drei-Akkorde-Hymnen mit einer durchschnittlichen Spiellänge von unter zwei Minuten konzentriert. Die ältesten entstanden noch in Schwarzweiß in den New Yorker Szene-Schuppen CBGBs und Max’s Kansas City in erstaunlich solider Bild- und Tonqualität. Aufzeichnungen von 1977 aus dem Second Chance in Ann Arbor, Michigan. Ivanhoe Theater in Chicago. Illinois, und dem Armadillo in Austin, Texas, gestalten sich hingegen recht unterirdisch. Erstmals in Farbe, zeigt sich die Urbesetzung mit Joey, Dee Dee, Johnny und Tommy Ramone am 12. Mai 1976 in Cambridge, Massachusetts. Richtig professionell präsentiert werden die Ramones in der US-TV-Show „Don Kirshner’s Rock Concert“ im August gleichen Jahres. Schlicht legendär eines der ersten Gastspiele in London zur Punk-Blüte am Silvesterabend 1977 im Rainbowvor großen Publikum. Weitere gelungene Auftritte stammen vor allem aus den Archiven diverserTV-Sender: Etwa das 45-minütige Gastspiel im „Musikladen“ (1978) – Marky Ramone hatte mittlerweile den ausgeschiedenen Tommy am Schlagzeug abgelöst. Oder aber die britischen Shows „Top Of The Pops“ und „Old Grey Whistle Test“. Eine reine Playback-Show liefert die stets mit zerissenen Jeans, T-Shirts und Lederjacken uniform ausgestattete Combo im New Yorker „Camera Mail Studio“. Tragisch ist dann der schleichende Niedergang in den Achtziger- und Neunzigerjahren. Bis auf wenige Ausnahmen – etwa das US-Festival in San Bernardino 1982-verlieren die Ramones zwischen hartmetallischen Riffsund morbider Grundhaltung nach und nach ihren ureigenen Charme.
>» www.ramonesmuseum.com/
Mehr News und Stories