Randy Newman :: Songbook Vol.2

Acht Jahre nach dem ersten ersten Teil präsentiert der Sarkast unter Amerikas Singer/Songwritern erneut einen Querschnitt durch sein Schaffen nur mit Stimme und Piano.

Eine der beliebtesten Binsenweisheiten der Popkritik besagt, dass sich die wahre Qualität eines Songs erst dann zeige, wenn er mit einfachsten Mitteln, sprich: nur mit Stimme und Gitarre oder Klavier, dargeboten wird. Dass dieser Nachweis noch ein bisschen überzeugender ausfällt, wenn der Vortragende eine extrem markante Stimme hat und glänzend Piano spielen kann, verfügt, zeigte sich 2003, als Randy Newman unter dem Etikett The Randy Newman Songbook einen Querschnitt seines x{0152}uvres präsentierte. Jetzt wendet der Lulatsch aus New Orleans den gleichen Trick erneut an – und es klappt wieder. Bei Songs wie „Last Night I Had A Dream“ und „Dayton, Ohio – 1903“ vom frühen Meisterwerk Sail Away überrascht das nicht groß, denn das war ohnehin sparsam instrumentiert. Stärker profitiert etwa das autobiografische „Dixie Flyer“ vom 1988er Land Of Dreams, das Newman-Bewunderer Mark Knopfler seinerzeit etwas überproduziert hatte. Verblüffend, welches Ausdrucksspektrum der 68-jährige Newman aus seiner berüchtigten Froschstimme herausholt. Und zum Niederknien die beiläufige Virtuosität, mit der er in der Begleitung die unterschiedlichen Klavierestile aus New Orleans zitiert – vom Barrelhouse bis hin zum Gospel.