Rausch – Glad

Rausch steht weiter voll im Saft. Mit ihrem zweiten Album machen die deutschen Romantiker unter den Streetrockern plattenmäßig genau dort weiter, wo sie vor zwei Jahren aufgehört haben. Wie hätte sich auch etwas ändern sollen? Mehr als 300 Gigs und eine schier endlose Promo-Tour ließen der Band um Sänger Peter Sarach keine Zeit, um auf modischen Firlefanz zu reagieren. Die Gitarren heulen also wie immer, und das Schlagwerk hämmert — das ist allerfeinstes Handwerk aus der Hohen Schule der harten Zunft. Dazu kommen bizarre Bläser und witzige Party-Einlagen. Aber als Hemmnis zum wirklichen Glück hat die Platte zu viele schwergewichtige .Messages* mit auf den Weg bekommen. Wenn die Musikanten zum Beispiel an einen Talk mit President Bush denken (.Can’t Save This World“) oder über Ozonlöcher sinnieren (,Let The Machines Work“), fühlt man sich echt waaahnsinnig betroffen. Zum Glück kann man sich trotz der erhobenen Zeigefinger bestens an der Gitarrenarbeit berauschen — sogar ohne jeden Kater.