Republica Dominicana
Neben Zucker und Kaffee zählt die Musik zu den wichtigsten Exportartikeln der Dominikanischen Republik. Das Land, das sich die von Kolumbus entdeckte Antilleninsel Hispaniola mit Haiti teilt, hat diverse auch im Ausland beliebte Musikstile hervorgebracht. Seine Klangvielfalt verdankt der Karibikstaat wohl nicht zuletzt dem „melting pot“, dem kulturellen Schmelztiegel seiner unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen. Die Nachfahren eingeborener Taino-Indianer, spanischer Conquistadores,französischer Besatzer und schwarzer Sklaven aus Afrika haben im Laufe der Zeit immer wieder neue musikalische Ausdrucksformen erschaffen und diese miteinander kombiniert. Die wichtigsten dieser Stilkombinationen werden auf der Compilation REPUBLICA DOMINICANA von Künstlern wie Juan Manuel. Luis Vargas, Chichi Peralta.Juan Bautista und Ramön Cordero spaßbringend vorgeführt. So gibt’s auf dieser gelungenen Zusammenstellung beispielsweise eine bei uns kaum bekannte Grassroots-Gattung namens Bachata zu entdecken. Dabei handelt es sich um eine Volksmusik der Unterschicht, die zumeist auf der Minigitarre Requinto, Bongos und Maracas vorgetragen wird. In den Songtexten dieses dem kubanischen Son und der mexikanischen Ranchera verwandten Genres werden mit Vorliebe Herzschmerz-Geschichten behandelt, weshalb man Bachata auch den „dominikanischen Blues“ nennt. Merengue, eine andere, jedoch weit verbreitete Spielart, ist auf REPUBLICA DOMINICANA ebenfalls vertreten. Bei dieser energiegeladenen Musikrichtung erzeugen Instrumente wie die Tambora-Trommel, die zylindrische Guira und das diatonische Akkordeon einen Tanzrhythmus, der unaufhaltsam in die Beine fährt. Wer bei dieser lebensfrohen Musik stillhalten kann, dem ist überhaupt nicht mehr zu helfen. Mit solchen sonnigen Klängen im CD-Player kann der Sommer ruhig kommen.
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