„Berlin am Meer“ heißt eine Single vom Jeans Team, die vor ein paar Monaten erschienen ist. Hört man das neue Album von Rhythm & Sound, könnte man meinen, daß die deutsche Hauptstadt auf Jamaika liegt. Auf SEE MI YAH rücken die beiden Berliner Produzenten Mark Erneslus und Moritz von Oswald ihr Projekt nämlich noch konsequenter in Richtung Reggae und Dub. Sie haben eine Tradition des Genres aufgegriffen und für die zehn Vocal-Versionen einen einzigen Riddim produziert, der, leicht variiert durch zusätzliche Instrumental-Elemente, die Basis für den Gesang von elf – zwei davon im Duett – Vokalisten bildet. Die bekanntesten sind Sugar Minott, Ras Donovan, Willi Williams und Paul St. Hillaire [aka Tikimanl. Aber auch die anderen, nicht so geläufigen Sänger müssen sich nicht verstecken, weil sie den Stücken einen unvergleichlich beseelten Charme verleihen. Die weitgehend elektronisch erzeugte Musik wirkt sehr warm, weil sie vor allem analog erzeugt wurde. Sie wird durch die in der Rootsreggae-Tradition stehenden Stimmen zusätzlich romantisiert. SEE MI YAH verknüpft teutonische Elektronik und jamaikanische Seele auf derart betörende Art miteinander, daß wir uns demütig der Schönheit dieser Platte hingeben.

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