Rick Wilhite :: Analog Aquarium

Still Music/Rough Trade

Besser spät als nie erntet der Godfather of Detroit-House Lorbeeren für sein über 20-jähriges Wirken in der Musikgeschichte.

Man mag es kaum glauben, aber in all der Zeit, in der Rick Wilhite sich als Produzent in der Motor City einen Namen machte, ständig mit den Größten der Szene verkehrte und gelegentlich mal einen Remix schuf oder eine 12-Inch veröffentlichte, brachte er es nie fertig, ein Album auf den Markt zu bringen. Zum Glück für ihn – und vor allem für uns – gilt auch hier, aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Und so vereinigen sich jetzt schleppende Housegrooves zu einem Bündnis aus krächzendem Soul, Spinnenweben umkleideten Drums und drückenden Samples. Für dieses Album scharte Rick Wilhite eine Riege klangvoller Gastmusiker um sich: Theo Parrish, Osunlade und Billy Love durften einer Jam-Session beiwohnen. „In The Rain“ erlebt Discohouse aus einem Telefon, die „Cosmic Soup“ schlürft sich selbst aus einem analogen Technosumpf. Wenn man diesen Hits ihre Zeit gibt, werden sie sich äußerst erkenntlich zeigen.

Christopher Hunold