Rickie Lee Jones – Perates
Rickie Lee ist Schwester ersten Grades von Tom Waits und Van Morrison. Eigentlich. Rickie schluckt mehr Silben als Waits Bourbon und streunt stimmlich umher wie Van The Man durchs Hochland von Caledonia. Sie versucht ebensolches Gefühl wie ihre Geistesverwandten an den Tag zu legen. Aaaaaber: auf PIRATES haben wir es mit abwürgender Perfektion zu tun, Lenny Waronker und Russ Titelmann haben sich produziert. Hier fällt garantiert keine Note von der Linie, Ms. Jones kann gar nichts passieren und so kommt’s, daß oft gar nichts passiert. Umwerfer wie „Texaco“ oder „Coolsville“ vom ersten Album fehlen. Die Gadd, Feiten, Larsen, Lukather, Rainy u.a. sind präzise Uhrwerksolisten, immer schön im Gehäuse. Bei „Woody And Dutch On The Slow Train To Peking“ müssen sie glatt selbst erschrocken sein, so losgelassen ist dieser funkige Boogie Woogie. Ansonsten Cool Jazz, Barmusik. „Traces Of The Western Slopes“ und „We Belong Together“ unbedingt anhören, „The Retums“ und „Skeletons“ unbedingt vergessen. Eine digitale Fahrstuhl-LP mit der hochklassigen Hauptakteurin als „Poison Ivy‘ hinter Glas: „You can look/listen, but you better not touch“. Prognose für 1995. Waits grunzt in einer Spelunke zum Piano, Morrison phrasiert in Montreux. Rickie Lee Jones singt vor Dan Tannas Sohn in Las Vegas. 3 (mit Bedauern).
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