Robert Palmer – Some People Can Do What They Like
Falls jemand nicht wissen sollte, wer dieser Palmer ist: Er ist neben Frankie Miller und dem tollen Jess Roden Britanniens große R&B-Hoffnung der nächsten Jahre. Stößt er auch in seinem Mutterland nicht auf dieselbe Resonanz wie seine beiden Kollegen, so führt er ihr privates Rennen in den USA doch mit einem großen Vorsprung an. Er ist derjenige, der ausschließlich in den Staaten produziert, mit ausschließlich amerikanischen Musikern (meist Little Feat) und immer demselben amerikanischen Produzenten (Steve Smith). Roberts Vorliebe gehört den Soul-Balladen, verhaltenen Funknummern und leichten Reggae-Tönen, da kennt er sich aus. Wenn nur seine Stimme ein wenig voller und lauter wäre, es gäbe nichts an ihm auszusetzen. Seine Phrasierungstechnik ist nämlich absolute Spitze, und auch die Arrangements sind hervorragend geschrieben und gespielt! Kein Wunder, wenn man sich die für diese Richtung kompetentesten Studiomusiker erlauben kann. Da Palmers Stärke in den Balladen liegt, geht natürlich sehr selten mal so richtig die Post ab (hier eigentlich nur im Titelstück), aber Songs wie „One Last Look“, „Gotta Get A Grip On You“ und das von Dr. John geklaute, im New Orleans-Rhythmus gehaltene, „Man Smart, Woman Smarter“ sind trotzdem allesamt Gold wert. Und auch der Rest der Platte ist hochkarätiger Durchschnitt.