Robert Pollard – Waved Out
Über die popmusikalischen Errungenschaften der hervorragend gereiften Indierockkapelle Guided By Voices aus Dayton, Ohio, wurde noch lange nicht genug geschrieben. Und NOT IN MY AIRFORCE, das erste, beseelte, obwohl bruchstückhafte Soloalbum von Sänger Rob Pollard, blieb ganz auf der Plattenstrecke. Ein Verbrechen. Die Gelegenheit zur Wiedergutmachung trägt den Titel WAVED OUT. Die Qualitäten des großen Songwriter-Königs im Kleinen gelten als zeitlos. Gut die Hälfte der 15 Songs bleibt rohes, nicht auskomponiertes, um so faszinierenderes Psych-Punk- und Prog-Rock-Zeugs mit offenem oder zerfahrenem, zerfasertem Ende. Viel Platz zum Atmen, Selberausmalen, Tagträumen. „Make Use“,“Subspace Biographies“oder „Whiskey Ships“ zeigen den ausgewiesenen Mid-Fi-Melancholiker jedoch auch als vergleichsweise soliden Arrangeur und beinahe schon zielstrebigen Schrammel-Rocker. Formvollendet und geschliffen sollte jedoch auch Pollards zweites Soloalbum nicht werden. Am Ende zählen doch nur die großen Songs. Es sind 15 – am Stück oder in Scherben.
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