Rocko Schamoni – Showtime
Aber das war doch nicht nötig gewesen. Feinsäuberlich neben Songtitel und -dauer gibt das Booklet nicht nur bpm, sondern auch die Tonart der elf Prachtstücke preis. Was Rocko an Seriosität zu entbehren meint, scheint er durch Fleißarbeit wieder wettmachen zu wollen. Dabei würde doch niemand ernsthaft zwischen 70er Jahre Slo-Mo-Disco und heftig mit Schlager flirtenden Vocals Ergüsse über Gott, Welt, und Existenz vermuten. Die bleiben uns auch erspart. Und so begibt sich Rocko mit Showtime lieber auf eine entspannte Reise durch groovige Clubsounds und satte 50 Jahre-U-Musik. Zu einer omnipräsenten Hammondorgel stapeln sich Zitate über Zitate, gipfelt das Easy Listening nicht selten in orchestralem Revuepomp. Die Popkultur feiert sich mal wieder selber. Und das nicht ohne Charme. Während Andreas Dorau die knuffige Discovariante gibt, hat sich Rocko Schamoni allerdings längst emanzipiert: Entertainment nannte man so etwas früher. Daß den elf Songs und sechs spaßigen Remixen das Augenzwinkern bereits in die Wiege gelegt wurde, ist somit nicht weiter befremdlich. Um jedoch ganz sicher zu gehen, liegen die Texte gleich dabei. Das wär‘ aber nun wirklich nicht nötig gewesen, Rocko.
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