Roman Fischer :: Roman Fischer
Universal
Pop-Pathos an der Nahtstelle von Anspruch und Kitsch.
Roman Fischer macht das, was man früher Synthie-Pop genannt hat. Eingängige Popsongs mit Pathos und Melodie, nahe am Kitsch. Dazu hat er das passende Image – ein androgyner Posterboy, schwarze Klamotten, Seitenscheitel, mit 25 Jahren noch nicht zu alt für den kommerziellen Durchbruch. Vor vier Jahren überzeugte Fischer die ernsthafte Musikkritik mit seinem zweiten Album PERSONARE als schwermütiger Sinnsuchender mit großen Gesten und juvenil nachdenklichen Texten. Auf seinem neuen Album überführt er die ihm eigene Melancholie nun in einen noch größeren Popkontext. Und er fährt so richtig auf: Die Single „Into Your Head“ ist ein Popsong, den man schon nach dem ersten Mal mitsummen kann, zwischen Peter Schilling, A-Ha, Polarkreis 18 und Gothic-Pop, absolut positiv und ohne ein Zeichen von Ironie. Mainstreamtauglich bis zur Schmerzgrenze. Aber das sind die Pet Shop Boys auch und man kann sie trotzdem mögen. Roman Fischer ist ein Exot im hiesigen Pop, der sich auf seinem neuen Album auf einem wirklich sehr schmalen Grat zwischen Schlagerpop und New Wave bewegt. Vielleicht ist es ein Problem, dass Fischer den großen Bombastkoffer auspackt, aber dabei nicht ein Funken Humor oder Distanz zu hören ist. Auch fällt seine Stimme für so viel Hymnenhaftigkeit einen Schlag zu dünn aus, und die Songs sind teilweise recht lang. Aber er perfektioniert seine Vision von Popmusik von Platte zu Platte, und die Songs setzen sich im Ohr gnadenlos fest, auch wenn man’s gar nicht will.
www.romanfischer-music.de
Story S. 16; CD im ME S. 19
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