Rory Gallagher :: Defender (Intercord)

Ja, der gute alte Rory verteidigt wirklich gute alte Werte. Anders als all die Pipijungs, die sich die Finger brechen, wenn sie von C nach D wechseln, brilliert der Ire auf seinem 13. Solo-Album in jeder Saiten-Lage. Ruppige Riffs, ungeheures Tempo, wahnwitzige Dynamik, Akustik-Pikking — der inzwischen 38jährige zeigt, daß auch Blues-Kunst nur mit Können zu tun hat.

Begleitet von alten Bekannten — Gerry McAvoy, Lou Martin u.a. — läßt er die abgewetzte Fender stöhnen, jaulen, kreischen, jammern. Da geraten hochaufgetürmte Tonkaskaden ins Trudeln, da zersplittern die Riffs am Pickup, da spricht die Gitarre mit dem Gitarristen.

Was der Suffkopp auf DEFENDER vorführt, ist natürlich nicht neu: Blues V Boogie, Blues-Rock, Thema und Variation vom Mississippi Delta bis Chicago Town. Dafür aber ist’s so rotzfrech und authentisch, daß all die gitarristischen Möchtegerne in schierer Ehrfurcht erstarren dürften, (thj 5