Rory Gallagher
Rory Gallagher
Rory Gallagher hat wahr gemacht, was ich nie für möglich gehalten hätte: Auf seinem neuen Album hat er sich selbst übertroffen. Während sein Talent aufgrund des vielleicht etwas zu bluesigen Images der Taste lange verborgen blieb, kann man sich jetzt nicht mehr weigern, ihn als das zu akzeptieren, was er zweifellos ist: Einer der fähigsten Gitarristen unserer Tage. Sein Spiel hat sich seit der Taste-Epoche noch vervollkommnet, er spielt ausgeglichener, unheimlich clean und selbst sein Gesang ist reifer geworden.
„Laundromat“ leitet die Platte ein. Dies ist der einzige Titel, der Vergleiche mit den Taste aufkommen lässt. Der Rest des Albums präsentiert akustischen und elektrischen Blues, Balladen und sehr, sehr viel Gefühl. Im Gegensatz zu den Taste-Platten wird bei diesem Album mehr Gewicht auf den Rhythmus gelegt, Rory spielt zum ersten Mal genau das, was er will und man braucht kein Expert zu sein, um das herauszuhören. Gerry McAvory (Bass) und Wilgar Campbell (Drums) sorgen für ausgezeichnete Begleitung, was mir besonders bei „For The Last Time“ und „Just The Smile“ auffiel. Vincent Crane von Atomic Rooster spielt auf zwei Tracks Piano („Wave Myself Goodbye“ und „l’m Not Surprised“). Gallagher selbst spielt nicht nur Leadgitarre sondern zusätzlich Mandoline, Saxofon und Harmonika. Ausserdem fungierte er als Producer und sämtliche Nummern stammen – wie könnte es anders sein – aus seiner Feder. Ein brilliantes Album, nicht nur für Bluesfreunde. Weitere Nummern: Sinner Boy, Can’t Believe It’s True, I Fall Apart, It’s You, Hands Up.