Diese langangekündigte und extra für den deutschen Markt bestimmte Zusammenstellung lediglich als Single-Sampler zu begreifen, hieße ihn unterbewerten. Hier wird schließlich ein Stück Musikgeschichte dokumentiert – die Geschichte des „Rough Trade“-Labels. Die Spannweite reicht von frühesten Veröffentlichungen (Augustus Pablo und seine verträumte Melodica) über neuere Aufnahmen der an Treue und Standfestigkeit kaum zu übertreffenden Cabaret Voltaire – bis hin zu Neuentdeckungen wie den Blue Orchids, Mark Beer und Orange Juice, von denen man in der Zukunft sicher noch einiges hören wird. Wie attraktiv das Rough Trade-Label auch für arrivierte Musiker geworden ist, zeigt das Mitwirken von Berühmtheiten wie Robert Wyatt und Mayo Thompsons Red Crayola, deren Wurzeln bis weit in die Sechziger Jahre zurückreichen, die aber auch heute noch ungebrochene Aktualität ausstrahlen. Abgerundet wird das Bild des Labels durch die Beiträge seiner Top-Bands Pere Ubu, The Fall sowie der mittlerweile verblichenen Waliser Band Young Marble Giants.

14 Bands, 14 Songs, jeder einzelne davon Sonderklasse und, das ist das besonders Herausragende, mit Liebe zur Sache und großem Einfühlungsvermögen zusammengestellt, so daß die Schwache mancher anderer Sampler, nämlich die Zerrissenheit, hier völlig unter den Tisch fällt. Diese Platte ist ein Muß für jeden, der nicht nur in Vergangenem schwelgen will.