Savoy Grand – BurnThe Furniture Das „richtige Debüt der Melancholiker aus England. :: Minimal-Ambient-Pop

Stellen Sie sich vor. Sie liegen auf einem roten Plüschsofa. Mitten im Wald. Ab und zu tastet sich ein glitzernder Sonnenstrahl durch das Blattwerk. Alles ist still, abgesehen von dem sanften Krispeln und Rascheln, wenn der Wind durchs Geäst weht oder kleine, pelzige Wesen über Stock und Stein huschen. Sind Sie so weit? Okay, dieses Bild in Musik gegossen, und Sie haben eine ungefähre Vorstellung davon, wie sich Savoy Grand anhören -wenn Sie dem kauzigen Quartett aus dem Vereinigten Königreich nicht ohnehin schon seit den frühen Singles und EPs verfallen sind, die für DIRTY PILLOWS kompiliert wurden. Oder seit SURVIVOR, der auch an dieser Stelle hoch gelobten Vorab-EP zum neuen Album, inclusive des unglaublich großartigen Zehn-Minuten-Epos „Burn The Furniture“, das sich allerdings nicht auf der Platte befindet, obwohl sie nach ihm benannt ist. Wie auch immer: Der Pseudo-Titeltrack fehlt einem gar nicht, so majestätisch und melancholisch, so poetisch und packend, so luftig und lakonisch ist es, was die Herren Langley, Mayne, O’Riordan und Sutton 57 Minuten lang zelebrieren: die Langsamkeit nämlich. Und die Stille. Eine Stille, in der für Momente Lärmblasen platzen und – ehe man sich’s versieht – wieder Ruhe einkehrt. Dabei erklingt kein Ton zuviel in“Moonlit“,“Why Did You Disappear“,“The Mirror Song“ und all den anderen schwermütigen Charaden zwischen Erik Satie und Talk Talk, Claude Debussy und Dakota Suite. Wie Savoy Grand mit minimalen Mitteln maximale Wirkung erzielen, ist frappierend. Schließen Sie die Augen, hören Sie zu, und Sie werden glauben, ein Engel ginge durch den Raum.

www.savoygrand.co.uk