School Of Rock

Die Leserschaft des ME von den pädagogischen Vorzügen des Rock’n’Roll überzeugen zu wollen, hieße wohl eine Fender Telecaster zu Keith Richards tragen. Seitdem Chuck Berry 1956 in „School Days“ zur großen Pause klingeln ließ, gehören Schule und Rock zusammen wie AC und DC. Dass sich über diese Allianz auch vortrefflich lachen lässt, beweist jetzt der beste Rockfilm seit wenigstens dazed ano confused, ebenfalls von Richard Linklater. Anders als bei jener Gitarrenriff-getränkten Mär vom letzten Schultag !l an einer Highschool IM] hält sich Linklater als Autorenfilmer hier aber zurück: school of rock steht vielmehr da, als hätte eine Art Spinal-Tap-Virus eine typische US-Mainstreamkomödie befallen: Die durchschaubare Struktur dieser Geschichte eines erfolglosen Musikers, der aus Job-Not eine Stelle als Aushilfslehrer an einer Eliteschule annimmt, wo er auf die lernbegierigsten Kinder diesseits von „We don’t need no education“ trifft, ist eben genau das: eine beabsichtigt durchschaubare Struktur. Natürlich können der unkonventionelle Pauker und die Streberbande erst überhaupt nicht miteinander. Natürlich entdeckt der ewige Kindskopf, dass erden begabten Kindern Rockmusik beibringen und mit ihnen an einem Talentwettbewerb teilnehmen kann. Natürlich wird er im Spannungsfeld zwischen Dio und „Stairway To Heaven ‚ zum reiferen, besseren Menschen und die Kids zu, äh, Kids. Tatsächlich dient dieser Rahmen vbrallem dem Zweck, Jack Black von der Leine lassen zu können: Als würde W.C. Fields den Spirit von Keith Moon kanalisieren, tobt der weniger dicke und wesentlich haarigere der zwei von Tenacious D durch dieses Konzeptalbum, das sich mit irrwitziger Komik vor der Geschichte des Rock verbeugt und beweist, dass das alte Rocker-Credo, man müsse jeglicher Form von Autorität die Weichteile mit einer E-Saite tranchieren, zwar verquast, unzeitgemäß und absurd, aber immer noch besser als alle anderen Lebensentwürfe ist. Vor allem aber macht school of rock mindestens so viel Spaß wie Angus Youngs nackter Arsch bei „The Jack“. For those about to rock… we satute Jack Black!