Schtimm – Time, Space And Other Stories

Sie spielen in verrauchten Clubs, ihr Publikum trägt weder Anzug noch Abendkleid, doch die Seriosität, mit der Schtimmm zu Werke gehen, gleicht dervon klassischen Musikern. Die Zeit der allumfassenden Melancholie, die den Hörer umgab wie die Dunkelheit der Nacht, ist vorbei. Frönten die Norweger auf ihren ersten beiden Alben den schweren Rotwein-Melodien, randvoll mit wundem Weltschmerz, lassen sie für TIME, Space and other stories die Depression zurück. Im Jahr 2006 wenden sie sich dem strengen Kammer-Pop zu, der in seiner Haltung etwa an Tom Waits und Joni Mitchell erinnert. Fast jeder Titel besitzt eine perlenhaft schimmernde Melodie, die von stets ungewöhnlichen Instrumenten wie Oboe, Cello, Violine und Bläsern getragen wird. Der ernste Ton in den Stimmen von Sängerin B. und Gelegenheitsvokalist E. lässt keinen Zweifel daran, dass Schtimm ihre Kunst nicht auf die leichte Schulter nehmen. Für sie ist die Leichtigkeit des Seins nicht von Interesse, dem wahren Leben lund seiner Musik] kommt man nur auf die Spur, wenn man sich tiefe Gedanken über Schuld, Tod, Leere und Geschichte macht. Eine regelbestätigende Ausnahme erlauben sich Schtimm immerhin. Song zehn, „The Onceuponatime Theme“, ist von geradezu kecker Fröhlichkeit. Damit kann man allerdings kein Album beenden, finden Schtimm, und kehren mit „When Only Tomorrow“ dann wieder zum Ernst des Lebenszurück. >>>

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