Scotty Hard – The Return Of Kill Dog E

Mögen Sie HipHop? Stehen Sie auf Jon Spencer? Dann sollten sie Scott Harding kennen lernen. So einfach und so billig kann das gehen mit der Vorstellung neuer Namen. Damit die Kritik hier nicht endet, gehen wir nochmal kurz ins Detail und in die Geschichte. New Kingdom waren zwei Rapper und ein Produzent, die in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrzehnts abgefuckte Road-Movies in Klang gössen und dabei paradoxerweise den Urbanitätsgedanken mit aller Härte ausformulierten. Schlecht gelaunter Blues auf halber Geschwindigkeit, unterlegt mit abgewürgten Beats vom Schrottplatz. Abgesehen von den staubtrockenen, zwischen Aggression und Narkose delirierenden Raps war dies das Werk des Kanadiers Scott Harding, der nach zehn Jahren Studioarbeit von Kool Keith bisWu-Tang und eben auch Jon Spencer nun sein Ego entund verkleidet. Scotty Hard ist dabei nur der Mittler zum mysteriösen und gefährlichen Kill Dog E, dessen kriminelle Abgründe ein ganz besonderes Hörspiel hervogebracht haben. Gitarrensaiten werden zerschnitten, (der ebenfalls von New Kingdom kommende) Sebastian Laws röchelt ins Mikro, unterstützt und gestört von Sensational, dem 01′ Dirty Bastard der Untoten. Darunter klopft Ex-Prong-Drummer Ted Parsons seinen stoischen Beat. Passt hervorragend ins Labelprogramm der subsonischen Existenzialisen von WordSound, für deren schmales Portemonnaie Scotty noch zwei hymnische Headbanger eingefügt hat. Gehen Sie nachts alleine durch ein verlassenes Industriegebiet und hören Sie“Bubble In The Haze“ auf voller Lautstärke. So tief waren Sie noch nie in Brooklyn.