Screaming Trees – A Fracture In Time

Vieles von dem ganzen Sample-Krempef und den nervig polternden Maschinen-Beats konnte man in letzter Zeit getrost vergessen. Geklautes, Wiedergekäutes, kein Witz, kein Pep. Ganz anders ist der Ansatz des Sheffielder Duos Screaminn Trees. Mark Swancott und Seari Maloney machen sich das Erbe der Electropop-Größen ihrer Stadf (Human League, Heaven 17 & Cabaret Voltaire) versiert zu eigen und klauen zwar auch unverschämt, aber auf sympathischcharmante Art. Und: Sie verstehen sich immer noch als Musiker. Basis ihrer Stücke sind Gitarre und Baß in trauter Eintracht und Balance mit Keyboards, gesampelten Sounds und Maschinen-Beats. Da geht es auch nicht vorrangig ums Präsentieren gestohlener Ideen, sondern ums Zosommenbasteln e’gener, auch tanzbarer Stücke. Das hat mehr Substanz, auch hinterfurzigen Humor, ist subtiler gemacht. Zitate von Prince, Cameo, Michael Jackson wollen sie verarbeitet haben. Und meinen damit: Nun sucht mal schön im dicht produzierten Kontext, der mitunter wie eine Low Budget-Scheibe von Frankie Goes To Hollywood klingt.