Seelenluft – Birds and Plants and Rocks and Things

„Horse With No Name“ hat offenbar einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen auf Beat Solér, den Mann, der hinter Seelenluft steht. Die Coverversion des eigentlich gar nicht gehenden Soft-Rock-Schlagers der 7Oer-Jahre-Band America vom vergangenen Jahr stand wieder einmal schön deutlich als Symbol der und als Erinnerung an die ewig gültigen Popkultur-Affirmations-Dissidenz-Kreisläufe. Das beinahe 1:1-Cover des Liedes ließ die, die sich noch an das Original erinnern, mit einem „Hö?“ in der Denkblase zurück, während sich das Lied im komplett neuen (Club-)Kontext positionierte. Man kann auch sagen: It’s the version, not the song. Jetzt hat Solér das fünfte Seelenluft-Album auch noch nach einem Textzitat aus „Horse With No Name“ genannt:

BIRDS AND PLANTS AN ROCKS AND THINGS. Und er hat Recht damit. Die Platte ist voller BIRDS AND PLANTS AND ROCKS AND THINGS. Vor allem voller „things“. Der Schweizer ist als 1971er Jahrgang immerhin nicht mehr so jung, als dass er keine diversen musikalischen Vergangenheiten bewältigen können müsste. New Wave, Indie, Drum’n’Bass, Easy Listening, Nu Jazz und Electro Pop hat er neben Auftragsarbeiten für Filme, Theaterstücke und Werbung schon hinter sich. Und genauso klingt das Album. Wie die Abschlussarbeit eines Musikers, der anderthalb Jahrzehnte lang auf der Suche nach „dem Sound“ war und ihn jetzt unter Amalgamisierung aller ausprobierten Möglichkeiten gefunden hat. Dieses Album ist genauso Electro Pop, wie es Indie ist- eine hübsch organisch fließende Geschmeidigkeit. „Horse With No Name“ ist hier natürlich auch drauf. Mit Florian Horwath als Gastsänger. VÖ:27.6.

>» www.seelenluft.net