Shaggy – My Dream

Wer hätte es Mr. Burrell 1993 zugetraut, daß er es noch zur festen Größe im Musik-Business bringen würde? Zu sehr hörte sich „Oh Carolina“ nach Eintagsfliege an. Bei Roots-Puristen stieß der profane, Ragga-Pop des Mannes ohne Dreadlocks sowieso auf Skepsis. Spätestens aber mit seinem zweiten Volltreffer sicherte sich „Mr. Boombastic“ einen Platz in der Reggae-History: sein genialer Jeans-Song erreichte auch die Spitze der deutschen Charts. Etwas von diesem Kaliber sucht man auf Shaggys drittem Wurf vergeblich. MY DREAM kommt jedoch leicht ohne veritable Knaller aus, denn das Album ist durchgängig von guter Qualität. Angenehm souliger Reggae mit weiblichen Gastvocals wechselt sich ab mit schnoddrigem, aber effektiv swingendem Raggamuffin.“Bacardi-Feeling“? Jein! Shaggy dümpelt zwar auch mal in seichten Gewässern, liefert aber insgesamt den perfekten Soundtrack zu im Sonnenlicht gleißenden Karibikstränden, faulen Poolpartys und lauen Nächten im Cabrio: Easy Skankin‘-Reggae ohne Reue.