She & Him – Volume Two :: VÖ: 5.4.

Ein Blick auf die Genrezuordnungen bei Wikipedia führt in die Irre: Mit Alt-Country hat M. Wards und Zooey Deschanels zweites gemeinsames Album so viel zu tun wie die Carpenters – und mit Indie-Pop so viel wie Art Garfunkel. VOLUME TWO hat vor allem mit dem vor zwei Jahren erschienenen VOLUME ONE zu tun: Softfolk bar jeder Reibungsfläche. Daran hätte auch der Einschluss von She & Hims Smiths-Cover „Please, Please, Please Let Me Get What I Want“, dem Schlüsselsong der Zooey-Deschanel-Romanze „(500) Days Of Summer“, nichts geändert. Das ist nämlich genauso abgeschmirgelt wie die beiden hier vertretenen Coverversionen „Gonna Get Along Without You Now“, dessen 1952er-Original von Teresa Brewer zumindest Spätgeborenen weniger bekannt sein dürfte als Mr. Presidents auch schon wieder 15 Jahre altes Eurodance-Remake und „Ridin‘ In My Car“ der außerhalb Nordamerikas popularitätslosen Rockband NRBQ (Unnützes Nerdwissen: Alle damaligen Mitglieder dieser Band spielten 1985 Zombies in George A. Romeros „Day Of The Dead“). VOLUME TWO wirkt mit seinen überbordend eingesetzten Halleffekten und harmonischen Chorgesängen (Tilly And The Wall helfen auf „In The Sun“ mit) wie ein frühsommerlicher Nachmittag in einem Wiener Kaffeehaus. Es ist zwar überhaupt nichts daran auszusetzen, alle zwei Jahre im Frühsommer einen Nachmittag in einem Wiener Kaffeehaus zu verbringen. Dennoch ist es ganz gut, wenn bis zum nächsten Mal wieder zwei Jahre vergehen.